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Wüstenreisen

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Während unserer 11-Wochen-Reise 2013 bereisten wir die Mojave-Wüste in Kalifornien und Nevada. Dies haben wir ja in unserem Reisebericht ausführlich dargestellt.

In vielen Jahren vorher zog es uns immer wieder in die Wüste weil die Natur hier unvergleichliche Landschaften formt.

Wir bereisten die Sahara in Tunesien,Algerien und Marokko sowie. Ägypten und den Sinai, die Wüsten in Syrien und Jordanien, die Kalahari-Wüste in Südafrika und Namibia, die große Karoo in Südafrika und in Nordamerika die Mojave-Wüste, die Chihuahua-Wüste.  


SAHARA


Die ersten beiden Wüstenreisen unternahmen wir in die Sahara.

Die erste Saharareise dauerte insgesamt 6 Wochen. Wir fuhren durch Tunesien, Algerien (nördlicher Teil) und Marokko. Zurück durch Spanien, Frankreich, Italien.

Die zweite Saharareise dauerte 8 1/2 Wochen und ging durch Tunesien bis in den Süden Algeriens, Tammanrasset, und zurück.

Auf der ersten Reise gerieten wir südlich Ghardaia in einen schweren Sandsturm, der uns fast zum Verhängnis geworden wäre.Durch den vielen Sand war die Sicht äußerst eingeschränkt. Der Sand drang ins Auto, blockierte das Gaspedal sodaß dieses nicht mehr zu bewegen war. Es gab nur die Option durchzufahren und zu versuchen irgendwie die 90 km entfernte Oase Ghardaia zu erreichen. Wegen der Schlaglöcher und der miserablen Sicht war dies ein hohes Risiko. Anzuhalten wäre jedoch noch gefährlicher gewesen. Zum Glück erreichten wir die rettende Oase nach ca. 1 1/2 Stunden. Im Süden Marokkos , beim Erg Chebbi, machte uns die Hitze ( 52 ° C ) zu schaffen.    Auf der zweiten Reise zerschlug uns südlich El Golea ein Stein die Windschutzscheibe, sodaß wir fast 7000 km mit einer Plastikfolie fahren mußten. Eine Original VW-Windschutzscheibe war in ganz Algerien nicht zu bekommen. Die Folie wellte sich in der Hitze und mußte immer wieder nachgespannt werden. Was sich vor dem Auto befand war gut zu erkennen. Was weiter voraus war wirkte verschwommen. Deshalb konnten wir nicht wie geplant, bis in die Republik Niger fahren.  Dafür blieb uns mehr Zeit im Hoggargebirge sowie in In Salah und El Golea. In Tozeur ( Tunesien) campierten wir eine Woche in einem Palmenhain und es reichte zum Schluß noch für einige Tage Badeaufenthalt auf Djerba.

Unseren Aufenthalt in Afrika starteten wir am Cap Blanc. Es ist der nördlichste Punkt Afrikas. Wir durchquerten das Atlasgebirge in Algerien und fuhren südlich bis Ghardaia. Die Oase kannten wir bereits von unserer Reise 2 Jahre zuvor. Es kündigte sich ein Sandsturm an. Deshalb blieben wir 2 Tage in der Oase bis der Sturm vorüber war. Wir lernten sehr nette, gastfreundliche Menschen kennen.

Die nächste Etappe führte uns auf der Route du Hoggar nach El Golea. Es gibt dort einen Campingplatz und wir trafen auf andere Saharafahrer. El Golea ist eine schöne Oase mit einem sehr großen Palmenhain und Sanddünen. Nach 3 Tagen in EL Golea brachen wir auf nach In Salah. Die Strecke war gut befahrbar. Auf dem Tademaitplateau wollte uns ein entgegenkommender LKW auf die Schotterpiste ausweichen. Mit einem Stein zerschlug er ungewollt unsere Windschutzscheibe. Diese zerbrach und wir waren geschockt. Wir spannten provisorisch Gardinenstoff über die nicht mehr vorhandene Scheibe und fuhren noch 200 Km bis zur Oase In Salah. Dort konnten wir von Schweizer Saharafahrern eine Ersatzscheibe (Plastikfolie) erwerben, mit der wir die komplette Reise fortsetzten.

 

 von links nach rechts:

Skifahren auf der Sanddüne bei In Salah - Wüste nördlich In Salah - Markt (Souk) in Ghardaia - wilde Kamele - Palmenoasen des Souf - Rast in In Salah beim Restaurant du Carrrefour von Hadji Abderahmane.

 

Von In Salah fuhren wir in 3 Tagesetappen nach Tamanrasset, ca. 600 km.

Die vorhandene Straße wurde südlich der Arak Schlucht so schlecht, daß wir es bevorzugten die alte Hoggarpiste zu benutzen. Das Hoggargebirge hat uns sehr beeindruckt. Von Tamanrasset aus fuhren wir zwei Tage zum Assekrem, einem der beeindruckendsten Berge des Hoggar. Über schwere Schotterpiste führt der Weg bis in ca. 2600 m Höhe.Die Steigung beträgt bis 24 Grad. Es ist für Auto und Mensch eine große Herausforderung. Die kleine Kapelle auf dem Gipfel, der Gottesdienst am frühen Morgen und der Sonnenaufgang an den gegenüberliegenden Bergen sind unvergeßliche Erlebnisse. Man wird als Mensch ganz klein. Was einem im Alltagsleben und Alltagsstreß wichtig erscheint, wird völlig bedeutungslos. Wir stellten fest,daß es den Menschen im Süden Algeriens , aber auch vorher schon in Marokko, an einfachsten Dingen fehlt. Wir schenkten den Menschen Tabletten zum Entkeimen von Wasser, verteilten, wo notwendig, Verbandszeug und gaben den Tuareg und Berbern Schmerztabletten und entzündungshemmende Salben. Die Dankbarkeit der Leute bleibt unvergeßlich. 

 

 

  

 

von links nach rechts:

im Wadi Arak - Blick vom Assekrem ins Hoggargebirge

der Iharen - die Kapelle auf dem Assekrem  

 

 

ÄGYPTEN/SINAI

Viele Jahre war die Halbinsel Sinai als Folge von Kriegen von Israel besetzt.

Eine Reise auf den Sinai war von Ägypten aus nicht möglich. 2 Jahre nach der Rückgabe des Sinai an Ägypten entschlossen wir uns zu einer 3-wöchigen Rucksacktour durch Ägypten. Innerhalb Ägyptens und auch auf dem Sinai, bewegten wir uns nur mit öffentlichen Verkehrsmittel. Damit war das Abenteuer perfekt.

Mit dem 2.Klasse Zug ( er wird ausschließlich von Einheimischen benutzt) fuhren wir in 16 Stunden durch das Niltal von Kairo nach Assuan. Die Stimmung im Zug war einmalig. Zurück fuhren wir in mehreren Etappen um die antiken Stätten zu besichtigen. So machten wir Station in Edfu, in Luxor und in Sakkara. In Luxor mieteten wir für 4 Tage Fahrräder und radelten zu sämtlichen Sehenswürdigkeiten. Das Tal der Könige erreichten wir jedoch nur über den Eselspfad zu Fuß. Wir übernachteten , auch in Kairo, in einfachen Hotels. Es war alles sehr sicher.

 

von links nach rechts:

- im 2.Klasse-Zug - Wüste bei Luxor - im Tal der Könige

der Nil bei Assuan - per Fahrrad unterwegs - Sonnenuntergang am Nil bei Edfu  

  

von Kairo aus fuhren wir mit dem Linienbus auf den Sinai. Die Fahrt ging zunächst nach St. Catherine in die Nähe des Katharinenklosters. Von dort fuhren wir über Sharm el Sheikh nach Nuweiba. Der Bus bot wenig Komfort und auf der Rückfahrt blieb er mitten in der Wüste mit Motorschaden liegen, sodaß wir nach Wartezeit in einen anderen Bus umsteigen mussten.  

Unser erstes Ziel war das Katharinenkloster. Es gab in St. Catharine kein Hotel sondern nur ein kleines Matratzenlager. Dieses war jedoch schon voll belegt. Deshalb errichteten wir in der Wüste unser Zeltlager mit zwei kleinen Zelten. Mittags lag die Temperatur bei ca. 40° C, Nachts bei -3° C. Die Kälte in der Nacht hat uns jedoch mit einem grandiosen Sternenhimmel entschädigt. 

Wir besichtigten das Katharinenkloster und stiegen am Nachmittag auf den Jebel Musa ( Mosesberg ). Ein unbeschreiblicher Ausblick war der Lohn der Mühe. 

 

von oben nach unten: Oase auf dem Weg nach St. Catherine

unser Zeltlager - Sinaiberge in der Morgensonne 

von rechts nach links:  das Katharinenkloster - auf dem Mosesberg (Jebel Musa)

Blick vom Mosesberg auf das Sinaigebirge 

 

 

Von St. Catherine fuhren wir mit dem Bus nach Nuweiba am Golf von Aqaba. Nuweiba war damals ein Wüstendorf mit sehr geringer Infrastruktur. Es gab lediglich ein kleines Hotel mit Tauchschule, ein Restaurant am Strand, welches von sehr netten Ägyptern betrieben wurde, ein Supermarkt in dem es fast nichts gab und ein Backofen in der Wüste. Brot wurde jeden Tag um 10 Uhr gebacken. Wenn der Teig um 11 oder 12 Uhr angeliefert wurde, gab es das Brot eben später. Wurde der Teig um ca. 9 Uhr angeliefert, gab es halt um 10 Uhr kein Brot mehr.  

Wegen Mangels an Touristen konnten wir uns die Palme aussuchen unter der wir unsere Zelte aufbauten. Wir konnten eine Schnorchelausrüstung leihen und ungestört das wunderbare Korallenriff genießen. 



NAMIBIA - KALAHARI/NAMIB

 

 

 Fortsetzung 2. Reise südliches Afrika 2017

Wir erreichten Namibia am späten Nachmittag des 9. März 2017. Die ersten 2 Tage verbrachten wir in der Kalahari östlich von Windhoek. Am 11. März fuhren wir nordwärts nach Otjiwarongo wo wir ebenfalls 2 Tage verbrachten. Die Stadt war als Zwischenstation auf dem Weg zum Etosha Nationalpark gedacht. Der Aufenthalt war sehr angenehm. Unter Anderem besuchten wir die Krokodilfarm. Von hier aus fuhren wir zum Etosha Park.Die Kalahari war grün und das Land äußerst dünn besiedelt. Dort hatten wir im Okaukuejo Restcamp bereits eine Nacht im voraus gebucht. Leider waren im Park fast alle Nebenpisten gesperrt,sodaß wir nur die Hauptstrecke benutzen konnten. Unsere Bewegungsfreiheit war sehr eingeschränkt.

Wenn man die Camps in den südafrikanischen Nationalparks kennt, ist man vom Okaukuejo Camp enttäuscht. Es wirkt steril angelegt und ist durch viele lärmende Touristen recht laut. So ist es nicht verwunderlich, daß sich am Wasserloch keine Tiere aufgehalten haben. Außerhalb des Camps konnten wir jedoch verschiedene Tiere beobachten ( Oryx Antilopen, Springböcke, Impalas, Gnus und Schakale ).

Am 14. März fuhren wir zurück ins schöne Otjiwarongo wo wir eine weitere Nacht im gleichen Hotel verbrachten. Wir besichtigten die alte deutsche Dampflok mit Kohlenwagen aus dem Jahr 1912. Von Otjiwarongo fuhren wir am nächsten Tag über Okahandja nach Windhoek.

von links nach rechts:

Bild 1, 4 und 5: im Etosha Nationalpark - Bild 2: alte Dampflok mit Kohlenwagen in Otjiwarongo - Bild 3: Sonnenuntergang in der Kalahari - Bild 6: Tierpyramide bei Windhoek


Nach einer Zwischenübernachtung in Windhoek starteten wir zu einer zweitägigen Fahrt nach Swakopmund. Wir wählten hierzu die Wüstenpiste über den Kupferberg- und den Gamsbergpaß. Die Strecke erwies sich als anspuchsvoll. Sie beeindruckte uns jedoch durch eine grandiose Wüstenlandschaft und große Einsamkeit. Auf der Rooisand Desert Ranch in der Nähe des Gamsberg Paß hatten wir eine Zwischenübernachtung bereits vorgebucht. Die totale Dunkelheit in der Nacht bescherte uns einen unbeschreiblich schönen Sternenhimmel. Am nächsten Tag ging es dann weiter durch die Namibwüste, vorbei am Vogelfederberg und an Düne 7. Die Landschaft wurde immer flacher und der " Verkehr" nahm zu. Am Abend errreichten wir ohne Fahrzeugpanne Swakopmund.

von links nach rechts:

Kalahari - Gamsbergpaß - am Kupferbergpaß - am Kuiseb


Düne 7 - am Vogelfederberg -  in der Namib

 

 

In Swakopmund hatten wir vier Tage Aufenthalt eingeplant. Nach 5 Wochen auf Tour erreichten wir den Südadlantik. Wir wollten entspannen und bei Temperaturen um

36° C im Meer baden. In Swakopmund ist das Wasser zu kalt. Deshalb fuhren wir in das benachbarte Walvis Bay. In der dortigen Lagune konnte man das warme Meerwasser und den fast leeren Strand genießen. Dort gibt es auch eine sehr große Flamingokolonie.

Swakopmund ist eine sehr schöne, sehr saubere und typisch deutsche Stadt. Überall trifft man auf deutsche Namen und deutsch sprechende Menschen. Die Wüste reicht bis an den Stadtrand und bis ans Meer. Es liegt im wahrsten Sinne des Wortes Sand in der Luft. Sie ist es wert, dort ein einige Tage zu verbringen.

in Swakopmund und Walvis Bay, Sanddünen im Dorob Nationalpark


 

 

 

 

Nach 4 Tagen in Swakopmund fuhren wir am 21. März ( Nationalfeiertag in Namibia )

wieder nach Windhoek. Für die knapp 400 Km benutzten wir diesmal die Teerstraße. Sie führt quer durch die Kalahari und ist sehr gut befahrbar.

In Windhoek hatten wir 2 Übernachtungen eingeplant. Zum Abschluß unserer Reise machten wir am 22. März eine ausgiebige Stadtbesichtigung. Windhoek ist eine moderne Großstadt mit vielen deutschen Straßennamen und einer schönen Fußgängerzone.

Am nächsten Tag hieß es Koffer packen. Wir flogen am Nachmittag nach Johannesburg und von dort per Nachtflug zurück nach München. Wieder ging eine  lange, sehr schöne und sehr beeindruckende Reise zu Ende. Eine Reise durch vier sehr unterschiedliche afrikanische Länder mit unterschiedlichsten Volksgruppen und verschiedensten Klimazonen.

von links nach rechts:

Kalahari zwischen Swakopmund und Windhoek - in Windhoek Tintenpalast ( Parlament ), Unabhängigkeitsmuseum, Fußgängerzone, Christuskirche ( erbaut 1907-1910 ), Alte Feste ( deutsches Kolonialhauptquartier )



Bereits 2008 bereisten wir für 3 Tage den südlichsten Teil NAMIBIAS. Damals besuchten wir den Fishriver Canyon, den Köcherbaum Wald und die großen Karas Berge. Leider war damals unsere Reisezeit sehr begrenzt (nur 2 1/2 Wochen für Südafrika, Namibia und Botswana). Der Fishriver Canyon, zweitgrößter Canyon der Welt, hat uns sehr beeindruckt. Die Anfahrt durch die Wüste ist anspruchsvoll, die Einsamkeit an der Schlucht ist wohltuend im Vergleich zum Rummel am Grand Canyon in den USA.

am Fishriver Canyon

unten rechts: Köcherbaum Wald



Katar - Rub al Khali Wüste

Sandwüste im Süden von Katar



Am 19. März 2019 verließen wir Sri Lanka und flogen mit Qatar Airways von Colombo nach Doha. Wir hatten auf unserer Reise acht Tage Aufenthalt in Katar eingeplant. Das Emirat ist klein und so konnten wir das Land von Doha aus erkunden. Wir hatten acht Übernachtungen in Doha vorgebucht. Das Hotel ist sehr komfortabel und unser Zimmer riesig (ca 50qm groß). Wegen der guten Lage, konnten wir alle Sehenswürdigkeiten von Doha zu Fuß erreichen. Die Stadt hat uns fasziniert. Neben traditionellen Orten wie Suq Wakif gibt es neue, moderne Stadtviertel wie The Pearl und supermoderne Hochhäuser von denen wir in Deutschland nur träumen können. Dazu breite Straßen und breite Promenaden und wunderschöne Museen die man kostenlos besuchen kann. Es gibt moderne Shopping Malls und lokale Restaurants wo man sehr günstig essen kann. Die ganze Stadt, ja das ganze Land ist unglaublich sauber. Es wirkt wie blank geputzt. Auch das Meer ist völlig sauber. Umweltschutz wir hier riesengroß geschrieben. Da können wir in Deutschland viel lernen.

Für 4 Tage hatten wir uns einen PKW gemietet, denn wir wollten das ganze Land kennenlernen. Wir fuhren bis an die Nordspitze bei AL Ruwais und nach Süden in die Sanddünen Richtung Saudi Arabien, bis es nicht mehr weiter ging. Zweimal fuhren wir zum schönen Strand von Katara. Auch hier ist alles blitzsauber. Man kann Strand und Meer genießen, ohne belästigt zu werden. Das ganze Land wirkt wie eine riesige Baustelle. Ganze Städte werden in die Wüste gebaut, dazu große Stadien und superbreite Straßen und Autobahnen. Überall ist es blitzsauber. Es gibt nirgendwo Verschmutzung. Alle Menschen mit denen wir uns unterhielten waren sehr freundlich und auskunftsfreudig. Alle arbeiten sehr gerne in dem Land, verdienen gutes Geld und niemand fühlt sich ausgebeutet. Zudem kann man sich im ganzen Land völlig frei und ungezwungen bewegen.

Am Vormittag des 27. März flogen wir zurück nach München. Eine 37-tägige Reise die uns in zwei, klimatisch und kulturell, völlig gegensätzliche Länder führte ging zu Ende.




untere Reihe: Museum für Islamische Kunst - Architketurbogen über der Autobahn

       obere Reihe:  modernes Doha - Strand von Katara - ein Teil von The Pearl     
    mittlere Reihe: vor dem neuen Nationalmuseum - Eingangshalle Museum für Islamische Kunst - Blick vom Hafen auf das Islamische Kulturzentrum